Während in den Städten Wohnungsnot herrscht, entvölkern sich ganze Landstriche. Wichtige Ursachen sind der Wegfall von Arbeitsplätzen in Industrie und Landwirtschaft, die demografi sche Entwicklung und die gestiegenen Lebensansprüche junger Leute. Die ländlichen Regionen kämpfen mit der Herausforderung, die Infrastruktur und die Versorgung der Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungen zu akzeptablen Kosten aufrecht zu erhalten.

Um ländliche Regionen wieder attraktiv und lebenswert zu machen, werden neue Geschäftsmodelle benötigt. Die Digitalisierung bietet hier große Chancen. Dabei spielt die Logistik von Waren eine zentrale Rolle. Jedoch: Konventionelle Logistikinfrastrukturen sind für die geringen Warenströme in ländlichen Gebieten unter wirtschaftlichen und ökologischen Aspekten ungeeignet.
Das Netzwerk „Autonome Logistik im ländlichen Raum“ will mit Hilfe autonomer Transportmittel neuartige Logistiksysteme und konkrete technische Lösungen entwickeln, um Lieferungen und Warenströme im ländlichen Raum bedarfsgerecht, kostengünstig und umweltfreundlich zu gestalten.

Primärer Anwendungsfall ist der Dorfl aden, ausgebaut als lokaler Logistikknoten in der Post- und Paketzustellung auf der letzten Meile. Weitere Anwendungsfälle im Bereich lokale Waren-, Stoff- und Energieströme sollen im Netzwerk erarbeitet werden.

Ein erster Projektansatz ist das Konzept eines Zuges selbstfahrender Container (autonomer Logistikzug), der automatisch gekoppelt, elektrisch getrieben und autonom gelenkt die Ware an das Ziel liefert. Das Netzwerk ist aber generell offen für alle Ideen und Ansätze, die dem Hauptziel dienen:

Mit Hilfe autonomer Logistik ländliche Regionen wirtschaftlich stark und lebenswert machen.

über den Vortrag

Bedeutung-Herausforderungen-Aufgaben der Themenstellung „Autonome Logistik für ländliche Regionen" am Beispiel der Gemeinde Golzow, dem Oderbruch und angrenzenden Themenfeldern
  • Frank Schütz | Bürgermeister ( ehrenamtl.) Gemeinde Golzow (Oderbruch) | Geschäftsführer der IGOB

Bedeutung-Herausforderungen-Aufgaben der Themenstellung „Autonome Logistik für ländliche Regionen" am Beispiel der Gemeinde Golzow, dem Oderbruch und angrenzenden Themenfeldern

Durch meine Ausführung möchte ich die Teilnehmer*innen der Netzwerkveranstaltung auf die besondere Situation, Aufgaben und Anforderung in Bezug auf die Fragestellung und den Erfahrungen einer ländlichen Region hinweisen.

Über den Vortrag

Mikrologistik im ländlichen Raum – Chancen und Risiko der Digitalisierung
  • Sabine Jennert | SPESSARTregional e.V. – Verband zur Entwicklung des hessischen Spessarts

Mikrologistik im ländlichen Raum – Chancen und Risiko der Digitalisierung

Der Transport von Waren des täglichen Bedarfs - ob regionaler Käse, das heimische Brot, die Zeitung oder das frische Wäschepaket - ist im ländlichen Raum eine Herkulesaufgabe. Viele Akteure, noch mehr Fahrzeuge und jede Menge nicht ausgelastete Ladeflächen, prägen die Wege von A nach B. Kosten sind oftmals unterbelichtet, der gemeinsame Transport eher dem Zufall oder dem „Wer kennt wen?“ überlassen. Dabei stecken in der Sichtbarmachung von freien Ladeflächen und der Bündelung von Transporten, gerade in von Tallagen geprägten Regionen, große Potentiale. Der Aufbau einer Mikrologistik mit Hilfe der Digitalisierung liegt auf der Hand. Doch eine systemische Implementierung kann nur gelingen, wenn potentielle Nutzer mit hohen Fahr- und Versandaufkommen das Rückgrat im System bilden und auch für analoge Probleme eine Lösung geschaffen werden kann. Auch sind kommunale Entscheidungsträger und Verbände gefragt, die den Weg zu neuen Geschäftsmodellen aktiv begleiten.